Im Rahmen des traditionellen Sommerfestes am vorletzten Schultag wurde die langjährige Förderkoordinatorin Eva Schmidt-Rohr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die sehr geschätzte Kollegin blickt auf jahrzehntelange Lehrtätigkeit zurück, die zwar herausfordernd war, aber ihr bis zum Schluss Freude bereitete.
Eva Schmidt-Rohr wechselte 2008 an die Fridtjof-Nansen-Schule, um zunächst als Sonderpädagogin im Klassenteam einer (damals noch so genannten) Integrationsklasse zu arbeiten. Mit ihrer freundlichen und besonnenen Art, ihrem herzlichen Lachen und ihrer vertrauensvollen Zugewandt- und Offenheit knüpfte sie zu jedem Kind der Klasse eine gute Beziehung. Die Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf wurden von ihr ganz besonders in den Blick genommen und betreut. Eva Schmidt-Rohr fand zu jedem Kind – egal, ob mit geistiger Behinderung, körperlichen Beeinträchtigungen, emotionalen oder sozialen Auffälligkeiten oder besonderen Hemmnissen – einen persönlichen Zugang, um darauf aufbauend Fördermöglichkeiten zu organisieren. Ihre pädagogische Kompetenz und ihre Fachexpertise blieben auch der Schulleitung nicht verborgen, so dass diese sie auf eine neu geschaffene Funktionsstelle beförderte.
Als Förderkoordinatorin war sie für beide Standorte, den Fahrenort und den Swatten Weg, verantwortlich, und im Stadtteil gut vernetzt. Sie arbeitete mit anderen Förderkoordinatoren benachbarter Schulen und dem ReBBZ sowie der Schulbehörde zusammen, koordinierte mit der Schulleitung und leitete zuletzt die Konferenzen der Sonderpädagog*innen.
Schon während der Kindergarten- oder Vorschulzeit besuchte sie einige Jungen und Mädchen, die voraussichtlich mit sonderpädagogischem Förderbedarf an die Fridtjof-Nansen-Schule wechseln sollten. Um einen guten Start in der Grundschule zu gestalten, führte sie schon vorher Gespräche mit Eltern, Erzieher*innen und den zukünftigen Klassenteams. Die Eingangsdiagnostik zahlte sich oft aus, wenn Klassenteams ihre Räumlichkeiten vorher passend gestalten und die Schulgemeinschaft auf die besonderen Bedürfnisse und Handicaps des Förderkindes vorbereiten konnten.
Eva Schmidt-Rohr war Lehrerin mit ganz viel Herz und Humor. Sie begleitete Generationen von Kindern auf ihrem Schulweg und prägte diese entscheidend mit. Auch viele junge Menschen, die im Rahmen eines Freiwilligendienstes als Schulbegleitung arbeiteten, wurden von ihr bei der Arbeit unterstützt.
Der stellvertretende Schulleiter Marco Gerritsen bedankte sich stellvertretend für das Schulleitungsteam für ihre hervorragende Arbeit und ihre Kollegialität. Das Team der Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen trug lebendig und humorvoll einen von ihm auf Eva Schmidt-Rohr zugeschriebenen Förderplan vor und das Verabschiedungskomitee präsentierte pantomimisch Szenen aus Kunst und Kultur, die von Eva Schmidt-Rohr erraten werden mussten. Anschließend wurde ihr der ultimative Kulturführer der FNS-Schulgemeinschaft überreicht. Eva Schmidt-Rohr nahm dieses Geschenk freudig entgegen und bedankte sich bei allen herzlich für die gute Zusammenarbeit. In Anspielung auf die vielen Stunden, die sie mit Kolleginnen und Kollegen an „Runden Tischen mit Eltern, Jugendamt, Psychologen usw.“ teilgenommen hatte, hinterließ sie dem Kollegium einen runden Holztisch für den Lehrer*innengarten. Der anschließende Applaus galt einer engagierten und beliebten Lehrerin, die der Schule fehlen wird.
Maren Schamp-Wiebe