Kollegium verabschiedet Doris Lefenau
Nach 33 Jahren Schuldienst wurde Lehrerin Doris Lefenau am 31.01.2023 im Lehrerzimmer der Fridtjof-Nansen-Schule vom Kollegium verabschiedet. In ihrer bescheidenen Art hatte sie sich nur eine kleine Veranstaltung gewünscht, was viele Kollegen und Kolleginnen als zu wenig für ihr großartiges Engagement für die Schule empfanden.
Was hätte es nicht alles zu erzählen, zu zeigen und zu bekunden gegeben, wenn eine Lehrerin mit Herz und Seele die Schule verlässt – zunächst in ein Sabbatjahr, welches aber nahtlos in den Ruhestand übergehen soll.
Doris Lefenau kam 1990 an die Fridtjof-Nansen-Schule, damals noch eine gemütliche und übersichtliche Integrationsschule im Westen Hamburgs. Die Junglehrerin nahm den weiten Weg von Brande-Hörnerkirchen nach Lurup jeden Tag auf sich. Stets war sie die erste morgens um 7.00 Uhr in der Schule, um alles vorzubereiten, und oft verließ sie erst nachmittags den Klassenraum, wenn alles aufgeräumt und korrigiert war. Doris Lefenau lebte in der und für die Schule. Sehr gewissenhaft und zuverlässig verrichtete sie ihren Dienst, ließ sich immer wieder auf neue pädagogische und digitale Neuerungen ein und klagte so gut wie nie.
Den Unterricht in Deutsch, Mathe und Sachunterricht bereitete sie genauso sorgsam und liebevoll vor wie die Themen in den Fächern Religion oder Theater. Jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin waren ihr wichtig und hatten einen festen Platz in ihrem Herzen. Ihre ruhige zugewandte Art schaffte eine besondere Atmosphäre. Sie nahm sich Zeit für die Kinder, oft auch in den Pausen, vor oder nach dem Unterricht, gab positive Verstärkung und immer wieder neue Chancen.
Doris Lefenau arbeitete schon so lange an der FNS, dass sie teilweise die nächste Generation im Unterricht sitzen hatte. Besonders schön für sie war die Rückkehr der ehemaligen Schülerin Kira Nehring, die von ihrer alten Klassenlehrerin im Referendariat begleitet wurde und inzwischen selbst zum Kollegium gehört.
In den letzten 13 Jahren war Doris Lefenau Klassenlehrerin einer Integrationsklasse. Zusammen mit Erzieherin Marina Büttner und dem Sonderpädagogen Fabian Felske stellte sie sich den besonderen Herausforderungen einer Klassengemeinschaft, in der Kinder mit und ohne Handicap miteinander lernen. Mit viel Liebe und Verständnis kämpfte sie um jedes I-Kind, war es auch noch so schwierig. Sie führte Gespräche mit Eltern und allen an der Erziehung und Förderung Beteiligten und versuchte das Beste aus jedem Kind mit sonderpädagogischen Förderbedarf herauszuholen.
Etliche Klassenreisen führten auf Bauernhöfe, wo Doris Lefenau zusammen mit den Kindern das Landleben genoss. Der Hof Norderlück blieb in besonders guter Erinnerung. In diesem kleinen Dorf bei Flensburg erlebte sie zusammen mit Altlehrer Carsten Hölck so manches Abenteuer, wie mehrere Fotos auf der Bilderleine bezeugten.
Nach einer kleinen Laudatio von Marina Büttner und der Übergabe eines großen Geschenkekorbes mit persönlichen Briefen und Präsenten überreichte das Kollegium Doris Lefenau einen Gutschein für einen Kurzurlaub auf Norderlück.
Der Weggang von Doris Lefenau wird eine Lücke im Kollegium hinterlassen. Eine geschätzte Lehrerin geht in den Ruhestand, bleibt aber mit einem Teil ihres Herzens mit der Fridtjof-Nansen-Schule verbunden. Gern würde sie bei Projekten mithelfen oder kommen, wenn sie gebraucht würde, stellte Doris Lefenau in ihrer kleinen Rede in Aussicht. Das braucht diese liebe Kollegin nicht zweimal sagen!
Maren Schamp-Wiebe