Am Dienstag, den 24. September, hatten zehn Schüler und Schülerinnen der Fridtjof-Nansen-Schule im Fahrenort das Wort. Ihre Lehrkräfte und Eltern mussten hinten sitzen und durften sich nicht beteiligen. Das Bezirksamt und die steg (Stadtentwicklungsgesellschaft) hatten Menschen aus Lurup an zwei Abenden eingeladen, sich an der Planung für die Aufwertung des Grünzugs Fahrenort – Swatten Weg zu beteiligen. Am Montag, den 23.09., waren 37 Erwachsene der Einladung gefolgt, um der Präsentation des Vorentwurfs beizuwohnen und diese anschließend kontrovers zu diskutieren.
Der Dienstagabend war ausschließlich Kindern und Jugendlichen vorbehalten. Da nur Mitglieder der Kinderkonferenz der FNS erschienen waren, stellte Moderator Ludger Schmitz das Konzept um und bat die Kinder zunächst um ihre Ideen. Diese hatten sie auf einem Spaziergang mit Lehrerin Maren Schamp-Wiebe auf einem Landschaftsplan vorher notiert. Ein paar Tage davor waren nämlich alle Klassensprecher und Klassensprecherinnen aus den Jahrgängen 3 + 4 das betreffende Gebiet hinter der Schule abgelaufen. Sie schauten sich den Park am Brachvogelweg an, testeten die dortigen Spielgeräte und entwickelten Vorschläge zur Aufwertung dieser Orte. Weiter ging es durch die Kleingärten zum ausgetrockneten Ententeich und abschließend zur Skateranlage. Auch an diesen Plätzen entstanden vielfältige Ideen, die sogleich notiert wurden.
Erst zögerlich, dann immer mutiger formulierten die Jungen und Mädchen ihre Vorschläge: „Ich wünsche mir dort eine Seilbahn von Hügel zu Hügel“ über „Die Skaterbahn muss mal sauber gemacht werden. Da kann man gar nicht mehr fahren“ bis hin zu „Wir brauchen in Lurup einen See, wo man ferngesteuerte Boote fahren lassen kann. In den Ententeich muss wieder Wasser gefüllt werden!“, sprudelten die Verbesserungsvorschläge aus den Kindern heraus. Alle Ideen wurden notiert und an die großen Stellwände mit Plänen des Vorentwurfs gepinnt. Der mutige Einsatz der Kinder wurde von ihren Vätern und Müttern sowie Erzieher Tim von Schmude mit einem kräftigen Applaus honoriert.
Erst danach erhielten auch die Eltern im Hintergrund Rederecht und ergänzten die Ideen der Schüler und Schülerinnen. Der anwesende Landschaftsarchitekt äußerte sich begeistert über das Engagement der Kinder, hob aber vor allem ihre konstruktive und meist positive Haltung hervor. Die anwesenden Jungen und Mädchen sahen diese Form der Beteiligung als eine Möglichkeit, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen einzubringen. Erwachsene dagegen sehen oftmals schon die negativen Begleiterscheinungen oder werten eine Idee aufgrund schlechter Erfahrungen damit von Vornherein ab. Bleibt zu hoffen, dass diese Lust auf Veränderung, die eine Stunde lang in der Aula der Fridtjof-Nansen-Schule zu spüren war, die Steg in der nächsten Planungsphase begleiten wird.
Maren Schamp-Wiebe