Am 26. April veranstaltete die Fridtjof-Nansen-Schule nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder den beliebten Vorlesetag. In beiden Standorten lasen 26 Menschen aus dem Stadtteil, der Politik, aus den Kirchen, dem Spielhaus, von Lufisch, Polizisten und ehemalige Kolleginnen und Kollegen aus ihren Lieblingsbüchern vor. Da auch viele Lehrerinnen und Lehrer ein Vorleseangebot machten, konnten die Kinder in kleinen Gruppen und gemütlicher Atmosphäre den spannenden, lustigen oder interessanten Geschichten lauschen.
Von 8.30 – 9.15 Uhr wurden im Fahrenort und von 10.30 – 11.15 Uhr im Swatten Weg alle Räumlichkeiten, die die Schulstandorte zu bieten haben, genutzt: So gab es Vorlesegruppen im Bauwagen oder der Bücherei, auf Matratzen in der Sporthalle oder im Sinusraum, auf dem Teppich im Hort oder zwischen Instrumenten im Keyboardraum: Überall saßen Vorleser und Vorleserinnen, die die angemeldeten Kinder mit auf eine Fantasiereise nahmen und ihnen die Liebe zu Büchern vermittelten. Da einigen Kindern, besonders den jüngeren Schülerinnen und Schülern das lange Zuhören schwer fiel, wurde zwischendurch Raum gegeben für Fragen und eigene Erzählungen oder einfach gemalt. Die Rückmeldungen der Kinder waren sehr positiv. Die gemischten Gruppen, die eigene Wunschwahl des Buches, das persönliche Gespräch und die tollen Geschichten begeisterten die Schülerinnen und Schüler.
Das Repertoire der vorgelesenen Bücher war sehr groß: Es wurden sowohl Klassiker wie „Pippi Langstrumpf“ oder „Räuber Hotzenplotz“ als auch Bilderbücher mit ernsten Themen wie „Leb wohl, kleiner Dachs“ oder polnische Gedichte und sogar das selbstgeschriebene Buch „Der Stockmacher“ vorgelesen.
Die beiden Fachleiterinnen für Deutsch, Sabine Hinrichs und Kirsten Barth, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ablauf des Vorlesetags und bedankten sich, genau wie Schulleiter Klaus Lemitz, insbesondere für die große Beteiligung aus dem Stadtteil.
Zwischen beiden Vorlesezeiten hatte Maren Schamp-Wiebe noch eine Veranstaltung für die 400 Kinder im Fahrenort organisiert. Auf dem Sportplatz versammelten sich nach der ersten Lesezeit alle Klassen, das Kollegium und die externen Vorleser und Vorleserinnen. Grund war die Verleihung des Leuchtturms durch Ursel Scheffler, Kinderbuchautorin und Initiatorin des Büchertürmewettbewerbs, an die Lehrerinnen Christine und Ulrike Ritter, die seit zehn Jahren mit ihren wechselnden Klassen am Lesewettbewerb teilnehmen. Monat für Monat bitten sie die Kinder in ihren Klassen die gelesenen Bücher aufzuschreiben und die Höhe des Buchdeckels anzugeben. Da in den Jahrgängen 1 und 2 auch vorgelesene Bücher zählen, konnten beide Lehrerinnen jeweils zwischen einem und sieben gelesenen Metern einreichen! Damit gewannen sie zahlreiche Preise und tolle Aktionen. Ein ehemaliger Schüler, der aktuell als Schulbegleiter zur Schulgemeinschaft gehört, war bei der feierlichen Übergabe des Leuchtturms anwesend und durfte das Geschenk mit Leuchtkraft für weitere Klassen der Schule in Empfang nehmen.
Ulrike Funk, Koordinatorin der Büchertürme, überreichte anschließend noch zwei Kindern der Klasse 2 f einen ganz besonderen Preis: Luisa Marcarini und Max Hanemann hatten beim Schreibwettbewerb mit ihren originellen Hamburgmärchen einen 1. Platz errungen und erhielten jeweils 100 Euro für die Klassenkasse.
Der Chor aus Dritt- und Viertklässlern unter der Leitung von Regina Scharff und Gabriele Sauer trug nicht nur den Schulsong, sondern auch das mitreißende Lied „Bunt, stark, neugierig“ sowie das passende Stück „Lesen heißt auf Wolken liegen…“ vor und bekam großen Applaus. Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg, die ebenfalls ein Buch vorgelesen hatte, nahm in ihrem Grußwort Bezug auf die Liedauswahl des Chores und bekräftigte aus eigenen Erfahrungen die wunderbare Wirkung des Lesens. Allen Anwesenden gab sie zum Schluss den weisen Satz Voltaires mit auf den Weg: „Lesen stärkt die Seele“. MSW