In der Fridtjof-Nansen-Schule im Swatten Weg brandete Jubel auf, als die beiden Gewinner des Zwischenentscheids „Hamburger Jungs un Deerns leest Platt“ bekannt gegeben wurden: Ioannis Chrissostomidis hatte sich gemeinsam mit einer Schülerin der St. Joseph-Schule gegen zwölf Konkurrenten durchgesetzt und im Bezirk Hamburg-West die meisten Punkte erhalten. Der Schüler der Klasse 4 c im Fahrenort überzeugte mit einem lustigen Text über einen Streit zwischen Mutter und Kind: „Ümmer op de Lütten“, den er souverän, gut betont und ausdrucksstark präsentierte.
Bereits zum zweiten Male richtete die Fridtjof-Nansen-Schule im Auftrag der Hamburger Schulbehörde den plattdeutschen Vorlese-Wettbewerb aus und hieß die aufgeregten Vorleser und Vorleserinnen mit ihren Familien und begleitenden Lehrerinnen herzlich willkommen. Die Gäste saßen an hübsch eingedeckten Tischen, labten sich an einem reichhaltigem Kuchenbuffet und fühlten sich in der Schulaula sehr wohl. Der Auftritt des Fridtjof-Nansen-Chors unter der Leitung von Gabriele Sauer und Kristin Rebekka Gödel erfreute das Publikum mit plattdeutschen Liedern und trug zur feierlichen Stimmung der Veranstaltung bei.
Die anderen Jungen und Mädchen aus verschiedenen Schulen von Blankenese bis Altona waren eine starke Konkurrenz. Auch diese Dritt- und Viertklässler trugen ihre Lesetexte überzeugend vor und erhielten zu Recht viel Applaus. Nora Sellmann aus der 4 f und Emilia aus der 4 a standen ebenfalls am Lesepult und präsentierten sehr gut ihre Textstellen aus „Pippi geiht na School“. Sie waren als beste Vorlesende in ihren Standorten beim Schulentscheid nominiert worden.
Die ehemalige Verkehrspolizistin Lilian Kielhorn hatte zusammen mit einem Schauspieler der Volksbühne Rissen, Henner Heinsohn, 20 Schüler und Schülerinnen der Fridtjof-Nansen-Schule monatelang in Plattdeutsch unterrichtet, mit ihnen geschnackt und Theaterstücke eingeübt.
Die Jury, bestehend aus der Organisatorin des Hamburger Plattdeutschwettbewerbs, Anke Hoyer, Schulleiter Klaus Lemitz, Lehrerin Nicole Rathjen, Lilian Kielhorn und Henner Heinsohn, betonte am Ende der feierlichen Veranstaltung, wie schwer ihnen die Entscheidung gefallen sei, sich für zwei von dreizehn Kindern entscheiden zu müssen, weil alle hervorragende Leistungen gezeigt hätten.
Da aber noch in weiteren Schulbezirken Zwischenentscheide stattfinden und auch die älteren Klassenstufen (bis zur Oberstufe) gegeneinander antreten, gibt es nur wenige Plätze für den Hauptentscheid am 29. Juni im Ohnsorgtheater. Dann wird Ioannis auf der Bühne des Plattdeutsch-Theaters auftreten und von seiner Familie, Klassenlehrerin Christine Ritter und seiner Förderin Lilian Kielhorn begleitet werden. Die ganze Schulgemeinschaft wird ihm fest die Daumen drücken!
MSW