Wie wunderschön und einzigartig die uns umgebende Natur sogar an einem dunklen und nasskalten Novembertag sein kann, entdeckten die 13 Schüler und Schülerinnen der Fridtjof-Nansen-Schule, die am Fotoprojekt des Nansen-Klubs teilnahmen. Dieser Kurs für leistungsstarke und begabte Kinder hatte das Glück, den Fotografen Olaf Tamm für drei Projekttage gewinnen zu können. Er unterstützt seit Jahren Schulen bei der Teilnahme am Landeswettbewerb für Fotografie. Sehr professionell, aber kindgerecht führte Tamm die Jungen und Mädchen in die künstlerischen Aspekte der Fotografie ein und machte ihnen die Unterschiede zum schnellen Schnappschuss per Smartphone anschaulich klar.
Nach der theoretischen Einführung und praktischen Übungen im Klassenraum ging es raus in die Natur. Jedem Kind stand eine einfache Digitalkamera zur Verfügung, mit der es Bilder einfangen sollte. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, es mussten jedoch Fotos entstehen, die den Wert der Natur darstellten. Nach anfänglichen Unsicherheiten und den eher langweiligen Bildern von Wald oder See (hinter der Schule am Ententeich) wurden die Jungen und Mädchen mutiger und trotzten dem Grau des Vormittags. Der eine oder die andere nahm ein einzelnes Blatt ins Visier, staunte über die Regentropfen, die auf dem Rücken eines (ausgestopften) Vogels abperlten oder bewunderte die vielen Farben des Himmels. Die Mitnahme einiger ausgestopfter Tiere aus dem Bestand des Sachunterrichtsraumes lockerte die Kinder auf, die an diesem trüben Vormittag vergeblich nach munteren Tieren Ausschau hielten. So setzten sie die präparierten Tiere in Szene und achteten dabei auf Hintergrund und Komposition.
Weit über 300 Bilder entstanden an diesem und einem weiteren Vormittag, an dem die Sonne das Fotografieren leichter machte. Lehrerin Ulrike Ritter zog alle Bilder auf verschiedene Computer, damit jedes Kind mit seinen eigenen Bildern weiter arbeiten konnte. In den nächsten Stunden des Nansen-Klubs hatten die Schülerinnen und Schüler also die Aufgabe, die Bilder zu sichten, schlechte zu löschen und sich für die fünf besten zu entscheiden. Diese wurden in der darauffolgenden Stunde mit dem Fotografen zusammen angeschaut, kritisch kommentiert und bearbeitet. Olaf Tamm zeigte sich beeindruckt von vielen Bildern und den Erklärungen der jungen Fotografen dazu.
Im letzten Schritt mussten originelle Titel gefunden und kurze und erklärende Texte geschrieben werden. Lehrerin Maren Schamp-Wiebe forderte die Kinder heraus, über die sachliche Bildbeschreibung hinaus Sätze zu formulieren, die Interesse wecken oder humorvoll sind.
Die insgesamt 39 ausgesuchten Bilder zum „Wert der Natur“ werden nun hochgeladen und beim Wettbewerbskomitee eingereicht. Mit etwas Glück werden einige Kinder des Nansen-Klubs prämiert und ihre Bilder in einer Ausstellung in den Deichtorhallen präsentiert.
Die Fotografien werden zunächst der Schulöffentlichkeit gezeigt. In der Mensa organisieren die Dritt- und Viertklässler eine Ausstellung und hier auf der Homepage sind auch kurze Filme, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Fotos kommentieren, zu sehen. Maren Schamp-Wiebe