Im Rahmen der Woche der Begegnung besuchte eine Klasse mit Flüchtlingskindern aus der zentralen Annahmestelle in der Schnackenburgallee die Fridtjof-Nansen-Schule im Fahrenort. Die Klassenlehrerinnen Ulrike Ritter und Maren Schamp-Wiebe organisierten zusammen mit Sandro Perbandt, einem ehemaligen Erzieher der Schule und zur Zeit Deutschlehrer für Flüchtlingskinder, diese Begegnung. Unterstützt wurden sie von der Elternratsvorsitzenden Christine Süllner.
Am 25. September machten sich 12 Flüchtlingskinder im Alter von 9 – 12 Jahren und drei begleitende Mütter mit Herrn Perbandt auf den Weg.
Nach einer aufregenden Anfahrt und einer stürmischen Begrüßung durch die Klasse 3f durften sich die Gäste zunächst in die Pausenhalle setzen und dem Theaterstück „Max und Moritz“ zuschauen. Trotz geringer Deutschkenntnisse und der gestelzten Verssprache des Dichters Wilhelm Busch verfolgten die Kinder gespannt das Geschehen auf der Bühne und lachten lauthals über die Streiche der bösen Buben.
Danach stand erst einmal die Erkundung der Schule und des großzügigen Schulhofs auf dem Programm. Mit Erstaunen und fragenden Augen lernten die Kinder und Mütter eine deutsche Schule von innen kennen.
Zum gegenseitigen Kennenlernen trafen sich abschließend die Drittklässler mit den Flüchtlingskindern im Klassenraum. Auf Fragen wie „Wie heißt du?“ oder „Woher kommst du?“ konnten die Kinder aus Syrien, der Ukraine, Eritrea, Afghanistan und dem Irak schon fehlerfrei antworten.
Einige vermochten sogar auf Deutsch von ihren Hobbies zu berichten, die sich von denen der deutschen Kinder nicht unterscheiden: Fußball, Malen, Tanzen, Fahrrad fahren, ….
Erzählen konnten sie nicht von ihrer Flucht und den schrecklichen Wochen, die hinter ihnen liegen. Auch konnten sie noch nicht genug Deutsch, um von ihren Heimatländern zu berichten oder von dem, was sie verlassen mussten. Und doch klang es in ihren Sätzen mit und war zum Teil im Ausdruck ihrer Augen zu erahnen.
Treffend äußerte sich ein achtjähriger Schüler : „Plötzlich sind die Nachrichten hier bei uns!“
Mutige Jungen und Mädchen sangen ein syrisches Volkslied vor und einige tanzten dazu. Ein syrisches Mädchen offenbarte sich als kleine Künstlerin und überreichte der Froschklasse im Fahrenort ein tolles Bild von einem Frosch. Bei einem Bewegungslied, wo paarweise geklatscht werden musste, spielte die Sprache keine Rolle mehr. Alle Kinder lächelten sich an und hatten gemeinsam Spaß.
Beim Abschied war allen klar, dass es einen Gegenbesuch geben würde. Beide Klassen wollen den Kontakt halten und voneinander lernen.
Maren Schamp-Wiebe