Maskenbänder machen Mut

Die Kinder der Klasse 4 c der Fridtjof-Nansen-Schule erscheinen seit ein paar Wochen einheitlich zum Unterricht. Sie tragen keine Schuluniform, doch ziert jedes Kind ein hübsches Maskenband am Hals. Der Mund-Nasen-Schutz, den die Schülerinnen und Schüler seit Monaten auf dem Schulgelände oder bei der Begegnung mit Kindern aus anderen Kohorten tragen müssen, liegt nicht mehr dauernd auf den Tischen oder geht verloren. Die Erzieherin Kamila Pawelzak hatte die tolle Idee, für ihre Schützlinge Maskenbänder zu nähen, die sie ganz einfach an den Ohrenbändern ihres Mund-Nasen-Schutzes befestigen können.

Das kam nicht nur bei den Kindern und Eltern der 4 c gut an, sondern hatte auch Außenwirkung. Immer wieder wurden die Viertklässler auf ihre bunten und praktischen Maskenbänder angesprochen und gefragt, wo man diese denn kaufen könne. Die positiven Rückmeldungen brachten Klassenlehrerin Christine Ritter auf die Idee, Maskenbänder im großen Stil zu produzieren und zu verkaufen. Sofort wurde Stoffbänder bestellt und mit dem Zuschnitt begonnen. Erst kauften einzelne Kinder aus anderen Klassen, dann gingen immer weitere Familienbestellungen ein, so dass Kamila Pawelzak und Christine Ritter schon zum vierten Mal Material nachbestellen mussten. Ein Elternteil kaufte beispielsweise zehn Bänder für Mitarbeitende bei Airbus, eine Mutter orderte 30 Stück, um diese allen Kolleg*innen in ihrer Kita zu Weihnachten zu schenken.

Die Jungen und Mädchen der Klasse 4 c sind stolz auf ihre erfolgreiche Schülerfirma. Immer wieder  besprechen sie im Klassenrat die weitere Produktion, suchen am Nachmittag Farbkombinationen und Bänder sowie Knöpfe aus und errechnen den Gewinn. Dieser füllt jedoch nicht ihre Klassenkasse, sondern wird gespendet. Weil die Schule in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie keinen Sponsorenlauf organisieren konnte, ging Viva con Aqua leer aus. Das fanden die Zwillingsschwestern Ulrike und Christine Ritter, die die schulische Veranstaltung im Rahmen einer Projektwoche 2019 organisiert hatten, sehr schade. Die Initiative „Viva von aqua“ setzt sich weltweit dafür ein, dass Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Jeder Mensch hat ein Recht auf Trinkwasser und die Nutzung von Sanitäranlagen. In Zeiten einer Pandemie ist dieses Grundbedürfnis noch viel größer, weil die Hände noch gründlicher gewaschen werden sollten. In vielen Ländern der Erde ist es den Einwohnern jedoch nicht möglich.

Um das zu ändern, entschieden die Viertklässler, das verdiente Geld an diese Organisation spenden. So fließt der Erlös nach Abzug der Materialkosten zu 100 % in die Wasserprojekte von „Viva con aqua“.

Erzieherin Kamila Pawelzak freut sich, dass mittlerweile 340,00 Euro für diesen guten Zweck zusammen kamen. Schulleiter Klaus Lemitz ist stolz auf das Projekt der Klasse 4c: „Es macht Mut, weil die Kinder merken, dass man auch in einem Lockdown aktiv werden und etwas für andere Menschen tun kann!“
Der Verkauf der praktischen Maskenbänder geht weiter. Sie können für 2,50 € pro Stück sowohl über die Klasse 4 c als auch über das Sekretariat der Fridtjof-Nansen-Schule im Fahrenort 76 erworben werden.