„Sternenkinder – das seid Ihr!“ lautet eine Liedzeile aus dem Musical „Meine Heimat – der kleine blaue Planet“ von Rolf Zuckowski. Und genau diesen Zuspruch sang der bekannte Musiker und Komponist Rolf Zuckowski den Schülern der Fridtjof-Nansen-Schule und den Flüchtlingskindern aus der Zentralen Aufnahmestelle in Bahrenfeld am Ende einer eindrucksvollen Begegnung zu. Und so manches Kind aus Syrien, Afghanistan, dem Iran, Kosovo, Albanien oder Serbien, das sich seit der Ankunft in Deutschland sicherlich manchmal wie „auf einem anderen Stern“ gefühlt hatte, strahlte den sympathischen Liedermacher an, weil es spürte, dass sein gesungener Willkommensgruß von Herzen kam.
Im Rahmen des Flüchtlingsprojektes der Luruper Grundschule treffen sich regelmäßig drei Klassen mit gleichaltrigen Kindern aus dem Lager am Rande des Volksparks. Seit 9 Monaten besuchen sich die Jungen und Mädchen gegenseitig in der Schule oder im Flüchtlingslager, um miteinander zu spielen, Fußball zu spielen, zu backen, Müll zu sammeln, zu basteln oder eben zu singen.
Rolf Zuckowski, der auf die Anfrage der beiden Organisatorinnen Maren Schamp-Wiebe (Lehrerin) und Christine Süllner (Elternratsvorsitzende) spontan zugesagt hatte, verbrachte einen ganzen Vormittag mit den insgesamt sechs Patenklassen und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Am 13. April reiste er mit Gitarre und Ukulele an und begeisterte die Kinder durch Charisma und Natürlichkeit. Obwohl die Schüler und Schülerinnen aus der Containerschule im Flüchtlingslager noch auf der Hinreise im Bus die Zuckowski-Lieder lauthals gesungen hatten, verhielten sie sich in der Pausenhalle zusammen mit den Kindern der Fridtjof-Nansen-Schule ehrfurchtsvoll und recht still. Andächtig lauschten sie zunächst dem Gesang des Musikers, um dann später auch mutiger und begeistert mitzusingen. Stolz trugen die Dritt- und Viertklässler am Ende eigene Strophen zu einem Lied vor, das von der Vielfältigkeit der Kinder aus verschiedenen Ländern handelt: „Das eine Kind ist so, das andere Kind ist so“.
Als Rolf Zuckowski im Anschluss daran mit den Kindern und Lehrerinnen ins Klima-Iglu, einem aufblasbaren Planetarium mit modernster Technik, ging, und mit ihnen gemeinsam das Musical „Meine Heimat – unser kleiner, blauer Planet“ erlebte, wurde auch dem letzten Kind bewusst, dass es diese Begegnung nicht so schnell vergessen werden würde. Alle Lieder zu dieser Planetariumsshow stammen von Rolf Zuckowski und betonen die Einzigartigkeit unsere Erde und die Verantwortung, mit dieser gut um zu gehen. Gewidmet sind die eingängigen Lieder den „Sternenkindern“ auf dieser Erde, verbunden mit einem Appell, friedlich und respektvoll miteinander und den Ressourcen umzugehen. Auch mit geringen Deutschkenntnissen verstanden die Kinder aus dem Lager, die in den letzten Monaten und Jahren Krieg, Flucht und Verlust miterleben mussten, die an sie gerichtete Botschaft.
Beeindruckt zeigte sich Schulleiterin Karin Gotsch beim Abschied:
„ Es war schön, mitzuerleben, wie Musik Kinder aus verschiedensten Kulturen, Sprachen und Lebensumständen verbindet.“
Tatsächlich fuhren die Flüchtlingskinder beeindruckt und mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause. Im Bus ertönte wieder ihr fröhlicher Gesang.