Die Luruper Bürger und Bürgerinnen staunten nicht schlecht, als ihnen im Fahrenort 7 fröhliche und toll verkleidete Könige entgegen kamen. Manche hielten sogar an und gaben eine Spende, da sie die Aktion der Sternsänger am Dreikönigstag (6. Januar) kannten. Damit alle diese schöne Tradition der Katholischen Kirche kennen lernten, hatten sich mehrere Kinder aus verschiedenen Klassen gemeldet und mit der Gemeindereferentin Marianne Glamann Lieder und Texte einstudiert.
Am ersten Schultag im neuen Jahr war es dann so weit. Die Sternsänger besuchten 15 Klassen im Fahrenort und später im Swattenweg. Auch im Lehrerzimmer des Swattenwegs traten die Könige mit ihrem Sternenträger auf und sammelten Geld.
Seit Jahrzehnten gehen Kinder und Jugendliche, die sich als die Heiligen Drei Könige verkleiden und Caspar, Balthasar und Melchior nennen, mit Weihrauch und Spendendose herum. Sie bringen den Segen in jedes Haus und schreiben diesen mit Kreide über die Haustür. In den Klassenräumen der Fridtjof-Nansen-Kinder hinterließen sie Aufkleber mit der Aufschrift: 20 * C + M + B + 14. Die Intitialen der drei Königsnamen sind gleichzeitig die Anfangsbuchstaben des lateinischen Verses: Christus Mansionem Bendedict (Christus segne dieses Haus).
Die Jungen und Mädchen erinnerten an die Fortsetzung der biblischen Weihnachtsgeschichte. Nachdem Josef im Traum ein Engel vor dem gewalttätigen König Herodes gewarnt hatte, machte er sich mit Maria und dem Jesuskinde auf und floh nach Ägypten. Genauso wie die Heilige Familie ihre Heimat über Nacht verlassen musste, müssen heutzutage Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Hunger oder Naturkatastrophen fliehen. Die Leidtragenden sind oftmals die Kinder. Die Sternsänger in aller Welt sammeln in diesem Jahr Geld für Flüchtlingskinder in Malawi. Insgesamt 16.000 Menschen aus dem Kongo, Burundi oder anderen afrikanischen Ländern leben zum Teil schon seit Jahren in diesem Flüchtlingslager der Vereinten Nationen. Die Sternsänger sammeln Geld für die Schule im Lager, die in Trägerschaft des Jesuitenordens ist. Da alle Kinder lesen, rechnen und schreiben lernen wollen, wird dort in Schichten unterrichtet. Dass Flüchtlingskinder sich nichts sehnlicher wünschen als lernen zu dürfen und sich dafür mit 80 Kindern einen kleinen Klassenraum teilen, beeindruckte die Fridtjof-Nansen-Kinder sehr.
Das Thema Inklusion ist derzeit in aller Munde. In der Fridtjof-Nansen-Schule wird diese Aufgabe sehr ernst genommen und auch von den Religionslehrern und –lehrerinnen umgesetzt. Die Kinder sollen in ihrer Schulzeit verschiedene Religionen und Kulturen kennen und achten lernen. Besonders wichtig ist die Wertschätzung religiöser Bräuche und Religionen. Die Sternsängeraktion in der Schule war ein wichtiger Schritt in diese Richtug und wird ganz bestimmt im nächsten Jahr wiederholt.