Bereits zum zweiten Mal fand für die gesamte Schulgemeinschaft eine Veranstaltung zum Ende des Fastenmonats Ramadan statt. In der Fridtjof-Nansen-Schule werden nicht nur christliche Feste wie die stimmungsvollen Advents- und Weihnachtsfeiern, das Erntedankfest oder das Martinsspiel zum Laternenfest organisiert, sondern auch eine Veranstaltung, bei der muslimische Kinder von ihrem besonderen Fest „Eid al-Fitr“ erzählen.
In zwei Veranstaltungen hintereinander versammelten sich jeweils 250 Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrkräften und Erzieherinnen sowie einigen Eltern in der Aula im Swatten Weg. Nach einer Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiter Marco Gerritsen wurden acht Kinder aus verschiedenen Klassen interviewt. Hakim, Bilal, Hasan, Umo, Selina und Solin erzählten vom „Kinderfasten“, ihrem Ramadankalender mit 30 Türchen, den Abenden in den Familien, wenn das Fasten gebrochen wurde, vom Besuch in der Moschee, den Geschenken und Treffen mit der ganzen Familie. Alle waren in ihrer Festkleidung erschienen und ließen dadurch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler an der Besonderheit des Festes für muslimische Gläubige teilhaben.
Ramazan Duman, der mit Herrn Ünver und Herrn Orhan von der Moscheegemeinde Eidelstedt /Schnelsen gekommen war, erklärte den Kindern den Ursprung und Sinn der Fastenzeit und sang den Gebetsruf. Shahin rezitierte die Suren über den Propheten Jona (Bibel) und Yunus (Koran) und erhielt dafür großen Applaus. In einem von Liya und Melisa als Oma und Enkelin gespielten Theaterstück wurde der tägliche Iftar (das Essen im Fastenmonat nach Sonnenuntergang) und das Teilen mit Kindern im Waisenhaus thematisiert. Muslime sollen besonders im Ramadan auch an Menschen denken, denen es nicht so gut geht oder die unter Hunger leiden.
Abschließend kündigte Lehrerin Funda Capan zwei von der Erzieherin Ayla Güler mit Kindern aus dem Swatten Weg eingeübte traditionelle Tänze an, die alle zum Mitklatschen animierten und für fröhliche Stimmung sorgten. Die von Natalie Bade und Maren Schamp-Wiebe, Fachleiterinnen für Religion, organisierte Ramadanfeier endete mit einer Blitzrunde. Die muslimischen Kinder fassten alle in einem Satz zusammen, was für sie das Schönste am „Bayram“ wäre. Genannt wurden: „Geschenke, leckeres Essen, Süßigkeiten, neue Kleidung, Besuche bei Oma und Opa und das Beisammensein mit der ganzen Familie“. Genau diese Assoziationen kommen den meisten christlichen Jungen und Mädchen, wenn sie ans Weihnachtsfest denken.
Für alle teilnehmenden Kinder wurde deutlich, dass ihre muslimischen Mitschülerinnen und Mitschüler gerade ein genauso wichtiges und aufregendes Fest wie Weihnachten gefeiert haben. Und damit auch alle verstanden, warum das Fest des Fastenbrechens im Volksmund „Zuckerfest“ genannt wird, erhielten alle am Ausgang noch Zuckerstücke und Bonbons.
Maren Schamp-Wiebe













Die Hausmeister erhellen die Schulhöfe mit Lichterketten, die Innenräume werden festlich geschmückt. Im Fahrenort verwandelte Hausmeister Timo Hansmann die Pausenhalle in einen lichterhellen, stimmungsvollen Raum und erhielt dafür großen Applaus.
Am Montagmorgen versammelten sich dann alle Klassen zu stimmungsvollen Adventsfeiern. Während es draußen noch dunkel war und heftig schneite, leuchteten Lichter und Kerzen und viele Augen der erwartungsvollen Kinder. Gabi Sauer, Daniela Helmboldt und Maren Schamp-Wiebe leiteten den Gesang an und moderierten die Feier. Es wurden spannende Geschichten von Bischhof Nikolaus erzählt und der Adventskalender mit Rätselfotos vorgestellt, den die Lehrerinnen Ulrike und Christine Ritter traditionell für die ganze Schule organisieren.



Wir trafen uns um 17:00 Uhr in der Flüchtlingsunterkunft, um ins benachbarte HSV-Stadion zu gelangen. Fackeln leuchteten uns und den Kindern den Weg, so dass wir dann pünktlich unsere reservierten Sitzplätze einnehmen konnten. Die Kinder waren, ob der Größe des Stadions und der Stimmung, die herrschte, fasziniert und überwältigt. Die Kollegen versorgten die Kinder mit Getränken, Popcorn und Süßes. Zusätzlich gewann „Schachtar“ mit 1:0, war stimmungsmäßig natürlich auch ein Zugewinn war.
Vor dem Start des gemeinsamen Laternenumzuges wurde ein kleines Programm dargeboten. So traten einige Kinder mit ihren Trompeten auf und zeigten, was sie im Jeki-Unterricht gelernt hatten. Der Chor sang herbstliche Lieder und animierte das Publikum, mit ihnen gemeinsam Laternenlieder zu singen. Viele Texte handelten von der Barmherzigkeit St. Martins. Dessen Geschichte hatten alle Fahrenort-Klassen am Vormittag in der Jakobuskirche erlebt, als Lehrer und Lehrerinnen sowie eine Erzieherin das Martinsspiel aufführten. In tollen Kostümen, die der kürzlich verstorbene Vater Holger Schaper Schule und Gemeinde geschenkt hatte, und eindrucksvollen Requisiten, wurde die Teilung des Mantels für den frierenden Bettler in Szene gesetzt. Die Aufführung begeisterte Alt und Jung zugleich. Im Anschluss daran wurden auf dem Kirchhof Brötchen, die von Harry Brot gespendet worden waren, miteinander geteilt.









Mit der persönlichen Segenshandlung für jedes einzelne Kind erreichte die Veranstaltung ihren Höhepunkt. In zwei Kreisen sitzend erhielt fast jedes einzelne Kind den Segen Gottes und Allahs sowie einen Mutvers zugesprochen. Es entstanden innige Momente zwischen Erwachsenen und Kindern. Viele genossen Blickkontakt und warme Worte, für andere schien es etwas fremd zu sein. Auf jeden Fall wurden viele Herzen berührt, auch die der Segnenden und einiger zuschauender Eltern.




Nach einer Begrüßung und Informationen von Schulleiter Klaus Lemitz, dem stellvertretenden Schulleiter Marco Gerritsen und Abteilungsleiterin Gabi Sauer wurden Lieder vorgetragen und kleine Theaterstücke vorgeführt, die die neuen Erstklässler und –klässlerinnen auf den Holzbänken vorn gebannt verfolgten. Als dann endlich die Namen aufgerufen und die Kinder ihren Klassen und dazugehörigen Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern zugeordnet wurden, erreichte die Spannung ihren Höhepunkt.














