Beliebte Birke beim Sturm entwurzelt

 

Als Hausmeister Timo Hansmann am Morgen des 19. Februar den Schulhof nach einer heftigen Sturmnacht kontrollierte, traute er seinen Augen nicht: Eine riesengroße Birke gegenüber der Schulmensa im Fahrenort war komplett entwurzelt und auf eine Spielfläche gefallen.

Auch wenn wir die Kinder bei so starken Sturmböen wie am Donnerstag- und Freitagabend nicht auf den Schulhof lassen würden, sind wir natürlich sehr froh, dass diese heftigen Stürme ihre Höhepunkte in der Nacht hatten.

Die mindestens 50 Jahre alte Birke hat vielen Stürmen und Unwettern standgehalten. Der Baum stand direkt neben dem Grill, der bei Klassenfesten genutzt wird, und dem beliebten Steinkreis, den die Kinder zum Hüpfen und Springen nutzen. Ganz in der Nähe befinden sich auch ein großer Sandkasten sowie Picknicktische zum Ausruhen oder Feiern.

Von den meisten wurde die alte Birke wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen, wie vieles, was schon immer dort stand. In der nächsten Zeit wird die Schulgemeinschaft aber merken, was sie verloren hat: einen Schattenspender an heißen Sommertagen, den Wohnort für Vögel und Insekten, einen Luftfilter und ein Stück Natur.

Dafür gewinnen wir vielleicht einen Kletterbaum für die Kinder. Das versucht Herr Hansmann gerade zu klären. Auf alle Fälle werden viele Klassen Material für Bastelarbeiten und die Schule Holz für die nächsten Feiern an der Feuerschale gewinnen.

Nansen-Klub entdeckt den Wert der Natur

Wie wunderschön und einzigartig die uns umgebende Natur sogar an einem dunklen und nasskalten Novembertag sein kann, entdeckten die 13 Schüler und Schülerinnen der Fridtjof-Nansen-Schule, die am Fotoprojekt des Nansen-Klubs teilnahmen. Dieser Kurs für leistungsstarke und begabte Kinder hatte das Glück, den Fotografen Olaf Tamm für drei Projekttage gewinnen zu können. Er unterstützt seit Jahren Schulen bei der Teilnahme am Landeswettbewerb für Fotografie. Sehr professionell, aber kindgerecht führte Tamm die Jungen und Mädchen in die künstlerischen Aspekte der Fotografie ein und machte ihnen die Unterschiede zum schnellen Schnappschuss per Smartphone anschaulich klar.

Nach der theoretischen Einführung und praktischen Übungen im Klassenraum ging es raus in die Natur. Jedem Kind stand eine einfache Digitalkamera zur Verfügung, mit der es Bilder einfangen sollte. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, es mussten jedoch Fotos entstehen, die den Wert der Natur darstellten. Nach anfänglichen Unsicherheiten und den eher langweiligen Bildern von Wald oder See (hinter der Schule am Ententeich) wurden die Jungen und Mädchen mutiger und trotzten dem Grau des Vormittags. Der eine oder die andere nahm ein einzelnes Blatt ins Visier, staunte über die Regentropfen, die auf dem Rücken eines (ausgestopften) Vogels abperlten oder bewunderte die vielen Farben des Himmels. Die Mitnahme einiger ausgestopfter Tiere aus dem Bestand des Sachunterrichtsraumes lockerte die Kinder auf, die an diesem trüben Vormittag vergeblich nach munteren Tieren Ausschau hielten. So setzten sie die präparierten Tiere in Szene und achteten dabei auf Hintergrund und Komposition.

Weit über 300 Bilder entstanden an diesem und einem weiteren Vormittag, an dem die Sonne das Fotografieren leichter machte. Lehrerin Ulrike Ritter zog alle Bilder auf verschiedene Computer, damit jedes Kind mit seinen eigenen Bildern weiter arbeiten konnte. In den nächsten Stunden des Nansen-Klubs hatten die Schülerinnen und Schüler also die Aufgabe, die Bilder zu sichten, schlechte zu löschen und sich für die fünf besten zu entscheiden. Diese wurden in der darauffolgenden Stunde mit dem Fotografen zusammen angeschaut, kritisch kommentiert und bearbeitet. Olaf Tamm zeigte sich beeindruckt von vielen Bildern und den Erklärungen der jungen Fotografen dazu.

Im letzten Schritt mussten originelle Titel gefunden und kurze und erklärende Texte geschrieben werden. Lehrerin Maren Schamp-Wiebe forderte die Kinder heraus, über die sachliche Bildbeschreibung hinaus Sätze zu formulieren, die Interesse wecken oder humorvoll sind.

Die insgesamt 39 ausgesuchten Bilder zum „Wert der Natur“ werden nun hochgeladen und beim Wettbewerbskomitee eingereicht. Mit etwas Glück werden einige Kinder des Nansen-Klubs prämiert und ihre Bilder in einer Ausstellung in den Deichtorhallen präsentiert.

Die Fotografien werden zunächst der Schulöffentlichkeit gezeigt. In der Mensa organisieren die Dritt- und Viertklässler eine Ausstellung und hier auf der Homepage sind auch kurze Filme, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Fotos kommentieren, zu sehen.  Maren Schamp-Wiebe

Sternsinger bringen Freude und Segen

 

Am 6. Januar zogen 45 Sternsinger durch alle Klassen der Fridtjof-Nansen-Schule im Fahrenort und brachten viele Kinder und Erwachsene zum Strahlen. Auch die Sonne lachte vom Himmel, als die Jungen und Mädchen aus den Klassen 1 – 4 jahrgangsweise durch die Parallelklassen zogen und ihre Sprüche aufsagten. Die Kinder trugen wunderschöne Umhänge und Kronen auf dem Kopf, hielten einen Stern oder das Weihrauchgefäß in der Hand. Ohne Pandemie hätten sie noch Lieder gesungen und sicherlich mehr über die diesjährige Spendenaktion erzählt.

Durch das Tragen der Maske und dem Singverbot wurde alles etwas erschwert, die Kinder gaben aber ihr Bestes und versuchten laut und deutlich zu sprechen. In diesem Jahr sammeln die Sternsinger weltweit für die medizinische Versorgung von Kindern in Ägypten und dem Sudan. Viele Jungen und Mädchen in diesen afrikanischen Ländern haben keinen Zugang zu ärztlicher Behandlung, wenn sie einen Unfall erleiden oder eine bedrohliche Krankheit haben. Die Sternsinger sammeln Geld für Krankenstationen, in denen kostenlos behandelt wird. Die Schüler und Schülerinnen hatten vorher im Religionsunterricht einen Film mit Willi Weitzel gesehen, in dem er eindrückliche Gespräche mit Ärztinnen und betroffenen Familien führt und Bilder zeigt.

Dass die Schulkinder betroffen von dieser Not waren, zeigt die hohe Summe des eingesammelten Geldes: 420,00 Euro wurden von einzelnen Kindern und natürlich einigen Lehrkräften eingesammelt.

Ohne die katholische St. Jakobuskirche wäre diese wunderschöne Aktion nicht möglich gewesen. Seit 11 Jahren führt die Fachleiterin für Religion, Maren Schamp-Wiebe, den Sternsingertag mit der Gemeindereferentin Marianne Glamann durch. Diese probte schon im Dezember mit jeder einzelnen Gruppe und schleppte die ganzen Kostüme und Requisiten an. Frau Grzessik und mehrere Mütter und Väter halfen beim An- und Auskleiden der Kinder und gingen anschließend mit kleinen Gruppen durch die Klassen. Hausmeister und Sekretariat wurden genauso besucht wie das Spielhaus im Fahrenort, auch die Vorschulklassen kamen in den Genuss der Vorstellung. Am Ende kehrten alle Sternsinger glücklich und beseelt zurück, nicht wenige mit der Frage: „Dürfen wir noch weitermachen?“

Dass der Besuch der Sternsinger trotz Corona stattfinden konnte, füllte alle Beteiligten mit Dankbarkeit. Trotz oder gerade wegen schwieriger Zeiten tat es den Kindern einfach gut, unbeschwert und mit einem sinnvollen Auftrag andere Menschen zu segnen und zu erfreuen.
Maren Schamp-Wiebe

Abschiedsfeier für Stadtteilpolizisten P. Steinert

 

Einen ganz Tag lang feierte die Fridtjof-Nansen-Schule Abschied von ihrem Cop4U. In den letzten sieben Jahren besuchte Peter Steinert die Schule regelmäßig zu Veranstaltungen, Unterrichtsstunden, Elternabenden und Festen. Der Stadtteilpolizist war gleichermaßen bekannt wie beliebt und begeisterte mit seiner offenen und humorvollen Art die Kinder aller Altersstufen.

Bevor Peter Steinert Ende Dezember in den Ruhestand gehen wird, wollte die Schulgemeinschaft ihm mit einer Abschiedsfeier Dank und Anerkennung zeigen. Christine und Ulrike Ritter, Gabi Sauer und Maren Schamp-Wiebe organisierten daraufhin eine Veranstaltung, die zu seinem Wesen passte.

In einem vorab für ihn gedrehten Video waren Kinder zu sehen, die nach dem Unterricht feststellen, dass ihre Roller weg sind. Die Jungen und Mädchen suchen verzweifelt nach einer Lösung, wie sie ihre Roller wiederbekommen könnten. Natürlich fällt ihnen Stadtteilpolizist Peter Steinert ein, den sie in der Schlussszene lauthals rufen.

Der von Kira Nehring geschnittene Film bereitete Steinert auf seine Aufgabe am 1. Dezember vor. Zusammen mit seiner Ehefrau Susanne, der ehemaligen Schulleiterin Karin Gotsch und später noch der befreundeten Autorin Ursel Scheffler begann er mit der Ermittlung. Dazu besuchte er jede einzelne der 29 Klassen und löste dort Rätsel, musste Aufgaben rechnen, Lieder raten, beim Sportunterricht mitmachen oder einfach nur zuhören und originelle Geschenke entgegennehmen.

Zur Belohnung bekam er von jeder Klasse ein Puzzleteil überreicht. Um 12.00 Uhr war Zeit für eine kurze Kaffeepause, wo die einzelnen Teile zusammengesetzt und damit der Fundort der gestohlenen Roller (Ententeich) ersichtlich wurde(n). Am Kleingartenverein angekommen, erwarteten ihn ca. 140 Kinder mit ihren Lehrkräften rund um den Teich. Schulleiter Klaus Lemitz würdigte in einer kurzen Rede Peter Steinerts Arbeit als Stadtteilpolizist und überreichte ein Gutscheingeschenk im Namen des Kollegiums, Regina Scharff leitete das Schullied an und anschließend tanzten alle fröhlich und ausgelassen den Schultanz.

Den krönenden Abschluss bildete ein Spalier aller Klassen, durch das Peter Steinert bei Nieselregen und mit sichtlicher Rührung schritt. Erwachsene und Kinder wedelten mit Schals und Girlanden zum Lied: „In Hamburg sagt man Tschüß, das heißt auf Wiedersehen.“   MSW

Es weihnachtet

 

Die Klasse 1 c und Hausmeister Timo Hansmann hatten in der Woche vor dem 1. Advent alle Hände voll zu tun. Die Erstklässler waren zusammen mit ihren Lehrerin Christine Ritter für das Schmücken der Tannenbäume im Fahrenort zuständig.

Voller Freude und Sorgfalt hängten sie die Kugeln und Figuren an die pieksigen Äste, stiegen auf die Leiter und schmückten behutsam die Spitzen. Dabei warfen die Kinder immer wieder einen kritischen Blick auf ihr Werk. Viele Schulkinder schauten in der Pause beim Schmücken zu und waren schon sehr gespannt, wie die Tannenbäume in der Adventszeit aussehen würden.

Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Schule ist weihnachtlich geschmückt und die Tannenbäume sehen wunderschön aus. Gerade in Zeiten einer Pandemie erwärmt der Blick auf die bunt und fröhlich geschmückten Bäume, die alljährlich von der Lebenshilfe Schenefeld geliefert werden das ein- oder andere Herz.
MSW

 

 

 

Kletterwand im Fahrenort nimmt Form an

Am 19. und 21. November 2021 wurde die Rückwand der alten Sporthalle im Fahrenort mit einem wunderschönen Bildmotiv gestaltet. Schon lange wartet die Schulgemeinschaft auf die Installation einer Kletterwand, nun geht es endlich los! Der Graffiti-Künstler Benjamin Auch sprayte die norwegischen Berge auf einer Fläche von 8 x 3 m. In diesen kletterte der sportliche Namensgeber unserer Schule – FRIDTJOF NANSEN – sehr gern und gut, wie mehrere Schriften belegen. Sein Name wurde in einem ansprechenden Schriftzug verewigt.

Dank Geldern aus einem vergangenen Sponsorenlauf und der Baur´schen Stiftung konnten weitere Klettersteine angeschafft und die Graffitikunst bezahlt werden. Timo Hansmann, der das Projekt tatkräftig unterstützt, wird den Fallschutz vorbereiten und die insgesamt 50 Klettersteine montieren, damit schon bald alle Kinder der Fridtjof-Nansen-Schule hoch hinaus klettern dürfen!

MSW

St. Martin bewegt trotz Corona

 

Nicht noch einmal sollten die Kinder der Fridtjof-Nansen-Schule auf ihr schönes Laternenfest mit Martinsspiel verzichten. Da die Corona-Situation auch im Herbst 2021 wieder besorgniserregend war, dachten sich engagierte Kolleginnen alternative Veranstaltungen aus. So fanden die Laternenumzüge getrennt nach Jahrgängen statt, ohne Spielstände vorher und Punsch nachher. Dafür leuchteten aber wieder die Viertklässler vom Rodelberg und sorgten für wunderbare Stimmung. Der Posaunenchor spielte Laternenlieder, die von vielen Kindern lauthals und fröhlich mitgesungen wurden.

Am Donnerstag, den 11.11., nahmen dann ebenfalls alle Jahrgänge von Vorschule bis Klasse 4 , jeweils unter sich, an einer kleinen Martinsfeier in der katholischen Kirche St. Jakobus teil. Marianne Glamann und Ferdinand Garschin hatten keine Mühen gescheut, um ihre schöne Kirche für die vielen Gäste vorzubereiten.

Höhepunkt war eindeutig das von Lehrerinnen und Lehrern dargebotene Martinsspiel. Die beeindruckenden Ritterrüstungen, sorgsam vorbereitet von Holger Schaper, und auch die anderen Verkleidungen und Requisiten ließen die Kinder gedanklich ins Jahr 317 n. Chr. reisen.

St. Martin erhielt von seinen Eltern (Gaby Meyer und Kira Nehring) zum 15. Geburtstag ein Schwert, verbunden mit dem väterlichen Auftrag, fortan für den Kaiser zu kämpfen. Der jugendliche Martin tat dies nur widerwillig, interessierte er sich doch viel mehr für mitmenschliche Fragen und Geschichten von Gott.

Mit seinen Soldatenfreunden (Fabian Felske und Tine Ritter) zog er durch Italien, als er in dem kleinen Ort Tours einen Bettler (Maren Schamp-Wiebe) am Stadttor sitzen sah. Dessen Hilferufe berührten Martin so sehr, dass er seinen roten Mantel mit dem Schwert teilte und die eine Hälfte an den Bettler verschenkte. Die Erzählerin (Tanja Mielke) rahmte das spektakuläre Ereignis der Mantelteilung mit ihrem Gitarrenspiel ein und leitete über zu St. Martins neuem Leben. Dieser verließ nämlich das Militär, wurde Mönch und schließlich Bischof. Vor diesem hohen Amt versuchte St. Martin sich zu verstecken, was ihm nicht gelang. Gebannt verfolgten die Kinder die Suche nach dem Mönch und dessen Entdeckung im Gänsestall.

Nach dem gemeinsamen Gesang des „St. Martin“- Liedes wurden die Jungen und Mädchen aufgefordert, anstelle des Brotes (nicht coronaconform) Blicke und Botschaften zu teilen. Die vielen lächelnden Gesichter, die geformten Herzen und freundschaftlichen Sätze brachten den guten Geist Martins zum Leuchten und ließen alle anschließend gestärkt zurück in die Schule gehen. Maren Schamp-Wiebe

Der laute Luther von Lurup

 

Die Hauptfigur der Luthertage, die traditionell um den Reformationstag in der Emmausgemeinde in Lurup stattfinden, war in diesem Jahr besonders laut. Pastorin Verena Fitz, nebenberuflich Schauspielerin, gab dem Reformator Martin Luther Gesicht und Stimme.

Alle vierten Klassen der Fridtjof-Nansen-Schule durften am 26. und 27. Oktober das beeindruckende Schauspiel erleben. Am Anfang saßen Katharina von Bora (Anne von Appel-Bielefeld), die Theologen Melanchthon (Klaus Lemitz) und Karlstadt (Jasmin Dethlefs und Maren Schamp-Wiebe) sowie ein Studiosus (Daniel Reusch) noch friedlich bei Tisch, wurden bewirtet von der selbstbewussten Dienstmagd Hanne (Anke Reusch) und genossen Suppe und Bier. Doch dann kam Luther in den Raum gerannt, voller Energie und neuer Gedanken. Lautstark berichtete er, was er gerade Unglaubliches getan hätte: 95 Thesen an die Eingangstür der Kirche in Wittenberg gehämmert!

Die Tischgemeinschaft stellte Fragen und versuchte den aufgebrachten Reformator zu beruhigen. Dann sorgten Luthers Ehefrau und Magd Hanne dafür, dass die zuschauenden Kinder zeitgemäß gekleidet wurden. Die Schüler und Schülerinnen erhielten violette Umhänge und reisten damit 500 Jahre zurück ins „Lutherland“. Eine Leinentasche mit einem Backstein ließ sie eine Zeit lang spüren, wie schwer die Zeit im Mittelalter für viele Menschen gewesen ist. 

An vier Stationen durften die Kinder Leben und Wirken Martin Luthers nachempfinden. In der Schreibstube wurden sie von Melanchthon aufgefordert, bei der Bibelübersetzung aus dem Hebräischen ins Deutsche zu helfen. Mit Schreibfeder und Griffel und Hilfe eines hebräischen Alphabetes entschlüsselten sie kurze Bibelverse.

An einer Station im Freien durften die Kinder mit Hanne und dem Studiosus eigene Thesen für eine bessere Welt an eine große Holztür nageln. Im Kriechkeller erzählte Martin Luther ihnen von seinen eigenen Ängsten und alle gemeinsam sprachen über die Kraft des Gebets. Im Gemeindesaal wurden die Kinder von Karlstadt und Tetzel empfangen und umworben. Erster predigte ihnen Gnade und Vergebung aller Sünden, zweiter versuchte ihnen Ablassbriefe zu verkaufen. Jedes Kind verfügte über ein kleines Säckchen mit Talern und musste sich für Brot und Brennholz oder einen Brief entscheiden.

Helferin Anette Clausmeyer fungierte als Zeitwächterin und sorgte für den reibungslosen Stationswechsel, bis alle Kinder schließlich wieder im großen Gemeindesaal zusammenkamen. Dort puzzelten sie die berühmte „Lutherrose“ und erfuhren von Martin Luther den Sinn dieses Wappens.

Bevor alle Jungen und Mädchen zurück in die Gegenwart reisten, umfassten sie mit ihren Händen den schweren Backstein, der sie die ganze Zeit begleitet hatte. Pastorin Verena Fitz ermutigte die Viertklässler, alles Schwere in ihrem Leben in diesen Stein zu packen und anschließend an Gott abzugeben. Es war berührend, was die Kinder an Kummer offenbarten:  die Trauer über ein gestorbenes Kaninchen, die Krankheit des Opas, die Angst um die kleine Schwester, den Tod der Mutter oder die Sorgen wegen Corona.

Die Fachleiterin für Religion, Maren Schamp-Wiebe, die gemeinsam mit der Emmausgemeinde diese aufwändigen Luthertage vorbereitet und durchgeführt hatte, war sehr zufrieden und dankbar für die gute Kooperation und das Engagement der Mitwirkenden. Sogar der NDR berichtete am Abend des zweiten Luthertages über diese beeindruckende Veranstaltung.
Höre das Lutherspiel aus dem Kulturjournal des NDR
MSW

Gute Stimmung beim Sponsorenlauf

 

Eine ganze Woche lang, vom 18. – 22. Oktober, war der Kleingartenverein am Kleiberweg voller Leben. Jeweils 2 – 3 Klassen aus einem Jahrgang trafen sich am ehemaligen Ententeich, um für den guten Zweck zu laufen.

Die vorher gesuchten Sponsoren hatten sich  verpflichtet, für jede gelaufene Runde eine Summe von 10 Cent bis 5 Euro zu spenden. Das spornte die Jungen und Mädchen der Fridtjof-Nansen-Schule aus den Standorten Swatten Weg und Fahrenort natürlich an und so liefen die Kinder eine Runde nach der anderen. Viele Eltern und auch Großeltern halfen beim Rundenzählen und feuerten die Läuferinnen und Läufer lautstark an.

Der Jubel der Zuschauenden und die gute Stimmung unter Kindern und Lehrkräften, die teilweise mitliefen, waren eine schöne Belohnung für die Strapazen der 650 m langen Runden. Die schnellsten Jungen und Mädchen schafften 13 Runden, alle anderen trugen aber genauso dazu bei, dass möglichst viel Geld erlaufen wurde.

Ein großer Teil des Sponsorengeldes wird den Kindern selbst zu Gute kommen, wenn sie im Frühjahr 2022 mit der ganzen Schule in einer Projektwoche den Trommelapplaus zu Gast haben werden. Etwa ein Drittel des erlaufenen Sponsorengeldes wird die Schule wieder an Viva con Agua spenden, einer Hilfsorganisation, die Menschen in der ganzen Welt Zugang zu Wasser ermöglichen will.
MSW 

„Danke, Gott, für das Brot“


230 Kinder der Fridtjof-Nansen-Schule feierten am 29.09. Erntedank in der Emmausgemeinde im Kleiberweg. Verena Fitz, die Nachfolgerin von Pastorin Birgit Mahn, hatte die Vorschulklassen sowie die Jahrgänge 1 und 2 eingeladen und so versammelten sich stündlich jeweils zwei Schulklassen im großen Gemeindesaal, um miteinander Erntedank zu feiern.

Trotz offener Fenster und Türen wurde den meisten Kindern warm ums Herz. Sinn der Veranstaltung war zu überlegen, wem wir das Essen und Trinken, unser täglich Brot, eigentlich verdanken. Pastorin Fitz regte die Jungen und Mädchen mit einem szenischen Spiel zum Nachdenken an. Die Handpuppe Lisa, die in der Pause einen Apfel aß und sich dafür bei der Brotdose bedankte, wurde von dieser zur Mutter geschickt, weil diese den Imbiss vorbereitet hatte. Als Lisa sich bei ihrer Mutter für den Apfel bedanken wollte, verwies diese auf den Bauern, der den Apfelbaum jahrelang gepflegt und die Früchte schließlich geerntet hatte. Der Dank beim Bauern führte zu der Frage, ob er allein für Wachsen und Gedeihen verantwortlich sei. Lisa entschied für sich, dass der größte Dank Gott gälte, der diese Erde so wundervoll geschaffen hat.

Pastorin Fitz erklärte den zuhörenden Kindern, warum viele Menschen Gott oder Allah für die Ernte danken, ließ aber auch Spielraum für Andersdenkende. Eingeladen wurden alle Kinder zum gemeinsamen Sprechgesang im Stehen: „Danke, Gott, du gibst uns Brot“ und die meisten stimmten begeistert ein.

Der Höhepunkt für die kleinen Gäste war der Gang nach vorn, wo unter dem Erntekranz ein Strohballen bereitstand. Auf diesen durften die Kinder ihre Erntegaben legen: Kürbisse und Karotten, Äpfel und Hopfen, Kastanien und Blumen…. Jedes Kind hatte etwas aus dem eigenen Garten, dem Supermarkt oder vom Wegesrand mitgebracht und wollte diese Gabe ablegen und segnen lassen. Eine berührende Zeremonie, bei der es ungewöhnlich still war, wie überhaupt während der ganzen Feier.
Dankbar und glücklich machten sich die Grundschulkinder anschließend auf den Rückweg in die Schule und unter mancher Maske hörte man es singen. MSW