Lesefest unter Leuchtturm macht Lust aufs Lesen

Ein Lesefest der besonderen Art erlebten vier geladene Grundschulklassen aus Hamburg am Freitag, den 24. Juni, am Elbstrand unterhalb des Hirschparks. Die zwei Klassen 1 c und 2 f der Fridtjof-Nansen-Schule durften an der Veranstaltung des Büchertürmewettbewerbs teilnehmen. Ihre Schule war erst im April zur Leuchtturmschule der Büchertürme gekürt worden und machte ihrem neuen Titel im Monat Mai auch schon gleich Ehre: Die Klasse 1 c gewann mit ihrer Deutschlehrerin Christine Ritter den begehrten Monatspreis, hatte also den höchsten Turm als Klasse gelesen. Dahinter steckt die Idee, alle gelesenen oder zu Hause vorgelesenen Bücher gedanklich übereinander zu stapeln und ihre Buchrücken zu messen.

Alle am Büchertürmewettbewerb teilnehmenden Klassen reichen einmal im Monat ihre Messwerte ein, die dann wiederum addiert und als Gesamtwert verkündet werden. Trotz Corona hatten die Kinder im vergangenen Jahr die 148 Meter des Kirchturms von St. Nikolai gelesen und damit das von Autorin und Initiatorin Ursel Scheffler ausgerufene Ziel erreicht. Die besten Klassen wurden zum Abschlussfest eingeladen und mit Preisen belohnt.

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Jungen und Mädchen nach einer Wanderung durch den schönen Hirschpark unten auf der Wiese am Elbstrand, um ein spannendes Programm zu genießen. Es gab lobende Worte für die Leseleistungen der prämierten Klassen, kurzweilige Lesungen der Elb-Autorinnen Marie-Theres Schins und Karin Baron sowie einen Satz Büchertürme-T-Shirts für die beiden Gewinnerklassen der Fridtfof-Nansen-Schule. Als besonderen Clou hatte Ursel Scheffler eine Kurzgeschichte über den Zauberer Zwirbel erfunden, der seinen Zauberstab verloren hatte und aufgrund von Lieferengpässen keinen neuen besorgen konnte. Alle Kinder waren vorher gebeten worden, Zaubersprüche zu kreieren und diese auf kleine Zettel samt Namen und Klassenzugehörigkeit zu notieren. Diese Zaubersprüche wurden vom ehemaligen Stadtteilpolizisten Lurups, Peter Steinert, eingesammelt und in eine Lostrommel geworfen. Er hatte sich entsprechend verkleidet und zog mit Hokuspokus den Namen der stolzen Gewinnerin. Liya aus der Klasse 2 f durfte nach vorn kommen und unter dem Applaus der Zuschauenden einen selbstfertigten Zauberstab in Empfang nehmen. Ihre Lehrerinnen Ulrike Ritte und Anke Kelpe strahlten mit der glücklichen Gewinnerin um die Wette.

Zum Abschluss des heiteren Lesefestes verriet Ursel Scheffler den lesehungrigen Kindern noch das neue Ziel: Gemeinsam soll nun der Leuchtturm am Yachthafen Mühlenberg erlesen werden. Das ziemlich neue Bauwerk ist der vierthöchste Leuchtturm Deutschlands und misst in Höhe des Oberfeuers 62,25 m. Wie lange die Schüler und Schülerinnen wohl brauchen werden, um einen Bücherturm in dieser Höhe zu lesen?

Symbolisch wurde zum Schluss die Schirmherrschaft an die leider nicht anwesende Kulturstaatsrätin Jana Schiedek verliehen. Diese wünscht natürlich allen Kindern viel Freude am Lesen, insbesondere in der vor ihnen liegenden Ferienzeit. Das eigens für den Büchertürmewettbewerb umgedichtete Lied zur Melodie von „Auf die schwäbsche Eisenbahne“ wurde von allen Kindern lauthals mitgesungen und drückte aus, welch wunderbare Zauberkraft jedes Buch entfalten kann:

Bücherdeckel sind wie Türen,

die in Abenteuer führen:

Du kannst Büchertürme bauen

Und in fremde Welten schauen!“

MSW